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Station 6

Feuchtbiotop

Feuchtbiotope sind Systeme im ökologischen Gleichgewicht und stellen Urzellen einer intakten Natur dar. In der Regel bestehen sie aus einem stehendes Gewässer, was auch austrocknen kann, und haben oft einen Verlandungsbereich mit vielfältigem Leben für Pionierarten der Flora und Fauna. An den Uferbereich schließt sich ein Übergangsbereich an, der oft von Feuchtwiesen und Hecken zu anderen Gebieten der Fluren abgeschlossen wird.


Gilbweiderich

Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
Gilbweiderich ist typisch für die Vegetation an Ufern und in feuchten Wiesen. Die jungen Triebe und Blätter schmecken vor der Blütezeit im Frühjahr sehr mild und leicht säuerlich. Sie können als Wildgemüse gedünstet, gekocht in Gemüsesuppen oder roh in Salaten, Kräuterquark und Kräuterbutter genossen werden. Die schönen, leuchtend gelben Blüten eignen sich im Sommer als essbare Dekoration.


Schmalblättriges Weidenröschen

Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
In intakten Wäldern wächst das Schmalblättrige Weidenröschen als Pionierpflanze entlang von Waldwegen, auf Lichtungen und am Waldrand. Die Wurzel schmeckt im Frühling süßlich, die jungen Stängel mild und ähnlich wie Spargel. Man sammelt im April oder Mai möglichst dicke Schößlinge, die noch nicht verholzt sind. Die sommerlichen Blüten erinnern geschmacklich an Grünen Tee.


Blutweiderich

Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Die Blüten werden in kleineren Mengen als essbare Dekoration sowie zum Färben von Sirup und Süßspeisen verwendet. Das Kraut enthält 5 bis 12 % Gerbstoffe und wurde als Tee volksmedizinisch gegen Durchfall eingesetzt.


Wald-Engelwurz

Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)
Es ist nicht nur der mystisch anmutende Name, sondern auch die kraftvolle Präsenz dieser auffälligen Pflanze, die verzaubert. Wie zahlreiche nah mit ihr verwandte Kulturpflanzen sammelt auch die Wald-Engelwurz Kraft in ihrer Wurzel, um sich im Jahr der Blüte und Samenreife völlig zu verausgaben und schließlich abzusterben. Die Blätter und jungen Triebe eigen sich vor der Blüte als Würze für Salat und Suppen, die Blüten verfeinern Desserts und Tee und die Samen aromatisieren Likör oder Essig.


Sumpfkohldistel

Sumpfkohldistel (Cirsium oleraceum)
Volkstümliche Namen wie „Gemüsedistel“ oder „Wiesenkohl“ weisen auf ihre frühere Bedeutung als Wildgemüse hin. Vor den Stacheln dieser Distel braucht man sich beim Sammeln nicht in Acht zu nehmen, denn sie sind weich. Die jungen Blätter ergeben ein köstliches und gesundes Gemüsegericht, das mit angenehmen Bitternoten überzeugt.


Breitwegerich

Breitwegerich (Plantago major)
Der in ganz Mitteleuropa vorkommende Breitwegerich ist der „König“ der Wege, denn er wächst besonders gerne auf Feld- und Waldwegen oder an Wegrändern. Der robuste Wegerich bildet je Pflanze bis zu 4.000 Samen aus; diese sind eine wertvolle Backzutat, können roh im Müsli gegessen oder zu einer Wegerich-Butter ähnlich wie Erdnussbutter verarbeitet werden. Junge Blätter und Blütenknospen schmecken als Gemüse gedünstet wunderbar nach Champignon. Ein naher Verwandter ist der Indische Flohsamen.


„In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder."
Carl von Linnè
1707–1778